Ein aufwühlender Bericht über „Die Kinder vom Bahnhof Zoo“ im digitalen Zeitalter.
Nach ersten Drogenerfahrungen rutscht Josh in die Drogenszene im Internet ab. Er vernetzt sich mit anderen Konsumenten, bestellt immer krassere Substanzen, erhöht die Dosis – und stürzt immer mehr ab. Online lernt er auch die heroinabhängige Leyla kennen. Sie tauschen sich über ihr Leben mit dem Rausch aus. Anders als Josh bewältigt sie ihren Alltag und schafft ihr Abi. Und während beide glauben, die Drogen im Griff zu haben, verlieren sie immer mehr: ihre Freiheit, ihre Gesundheit, Freunde und Familie – und Josh auch sein Leben.
Schonungslos und hochaktuell: Die Investigativ-Journalistin Isabell Beer erzählt die Geschichte zweier Jugendlicher, die beim Experimentieren mit Drogen die Kontrolle verlieren. Ein Buch, das wehtut, weil es hinschaut. Eine Geschichte, die nicht mystifiziert und verklärt, sondern mit Hilfsangeboten und Offenheit einen Ausstieg aufzeigt.
„Gerade wegen der Authentizität der Geschichte interessant und empfehlenswert.“ — Marti Mlodzian ― Berliner Morgenpost Published On: 2021-11-22
Isabell Beer, geboren 1994, arbeitet als Journalistin für funk, das junge Angebot von ARD und ZDF, und schreibt freiberuflich für DIE ZEIT. Für eine Undercover-Recherche wurde sie für den Deutschen Reporterpreis in der Kategorie Investigation nominiert. „Bis einer stirbt – Drogenszene Internet ist ihr erstes Buch“. Für die zugrundeliegende ZEIT-Recherche erhielt sie den Otto-Brenner-Newcomerpreis 2019.
Vor ein paar Monaten wollte Josh noch kein Heroin. Er meinte, er könne es sich holen, brauche es aber nicht. Doch das braune Pulver entfaltet langsam einen Reiz. Josh liest online unzählige Erfahrungsberichte.
»H macht abhängig, aber im Vergleich zu vielen anderen Drogen, nicht dumm«, schreibt Leyla unter einen Post, den auch Josh kommentiert. »Ich will es nicht loben, [es] ist und bleibt böse. Aber ich lebe ganz gut damit :D«. Heroin begleitet sie inzwischen durch den Tag. In einer Nacht wacht Leyla mit Lähmungserscheinungen im Bein auf, sie kann nicht mehr aufstehen. Das Taubheitsgefühl lässt mit der Zeit zwar nach, aber es macht ihr Angst. Sie fragt in die Gruppe: »Was passiert, wenn der nicht durchblutete Teil mal nicht mein Fuß, sondern mein Gehirn ist?« Am Ende schreibt sie: »Ich kann mit der Substanz umgehen«.
Worte wie diese schreiben viele User, deren Leben längst von der Droge bestimmt wird.
Quelle: www.amazon.de