Bei der Einschätzung deines Mediennutzverhaltens könnte unsere App „Mediensucht – Teste Dich!“ helfen, diese kann man kostenlos im Google Play Store und Apple App Store herunterladen. Dieser Test nimmt vor allem Bezug auf den Bereich Gaming.

Einen weiteren Test zur allgemeinen Internetnutzung findest du unter: https://erstehilfe-internetsucht.de/selbsttest/
Dieser basiert auf dem CIUS-Fragebogen (Compulsive Internet Use Scale) und ist für jede Art der Internetnutzung anwendbar.

Wichtig! Die Testergebnisse sind keine Diagnose sondern dienen nur der Einschätzung des eigenen Nutzungsverhaltens in Bezug auf digitale Medien.

Informationen zum Thema Mediensucht findest du beispielsweise online bei:

Weiter hilfreiche Links mit Informationen findest du hier.

Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten, diese kann man sowohl einzeln als auch parallel aufsuchen.

Beratungsstelle:

In einer Beratungsstelle arbeiten ausgebildete Sozialpädagogen, welche dir in der Auseinandersetzung mit dem eignen Nutzungsverhalten / dem Nutzungsverhalten des Angehörigen beratend zur Seite stehen, um eine gesunde Balance zwischen der virtuellen und realen Lebenswelt zu erreichen. Zusätzlich kann die Beratungsstelle dir auch weitere Hilfemöglichkeiten (Kliniken, Ambulanzen, Fachstellen) vermitteln.

Bei der Suche nach einer Beratungsstelle in deiner Nähe kann dich unsere Hilfedatenbank unterstützen.

Psychotherapeut(in) oder Psychologe(in):

Es besteht auch die Möglichkeit psychotherapeutischen Rat einzuholen. Hierzu kann man sich an das Bezirkskrankenhaus oder an ansässige Fachkräfte vor Ort wenden und einen Termin vereinbaren.

Bei der Suche kann dich die Internetseite der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) unterstützen, da diese über eine Suchmaschine für Psychotherapeuten(innen) und Ärzte(innen) verfügt.

Selbsthilfegruppe und Forum für Betroffene und Angehörige:

Falls du dich gern mit andern Betroffenen oder Angehörigen austauschen möchtest gibt es hierzu die Möglichkeit in unsern Selbsthilfegruppen. Diese finden sowohl in Präsenz als auch Online statt. Informationen und Termine findest du in auf unserer Seite „Selbsthilfegruppen“.

Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit zum Austausch in unserem Forum für Ratsuchende.

Ja! Um eine ambulante oder stationäre Therapie zu beantragen, empfiehlt es sich eine Beratungsstelle aufzusuchen. Diese unterstützt dich in dem Beantragungsprozess.
Kostenträger für eine Therapie ist normalerweise die Rentenversicherung. Die Beratungsstelle unterstützt dich in der Auswahl der Therapieeinrichtung, gibt dir die notwendigen Unterlagen und schreibt einen Sozialbericht. Anschließend benötigst du noch eine Stellungnahme vom Arzt und dann können alle Unterlagen an den Kostenträger versendet werden. Dieser entscheidet über deinen Antrag.
Bei der Suche nach einer Beratungsstelle kann dich unsere Hilfedatenbank unterstützen.

Die Internetseite „medien-kindersicher.de“ enthält viele wichtige technische Hilfestellungen und Anleitungen, um Smartphones, Tablets, Konsolen, Fernsehgeräte, Internetrouter u.a. mit bestimmen Sicherheitseinstellungen einzurichten.
Viele Geräte haben eine Funktion, die Bildschirmzeit oder die Nutzungszeit einzelner Apps zu begrenzen, beispielsweise durch ein Zeitbudget oder einen bestimmten Nutzungszeitraum.
Dies könnte bei der Einschränkung des Medienkonsums helfen.

Informationen und technische Anleitungen hierzu findest du unter: www.medien-kindersicher.de

Ein vollkommener Verzicht auf digitale Medien ist möglich, aber heutzutage schwierig umzusetzen, da man ständig mit digitalen Medien konfrontiert wird – ob privat, in der Schule oder im Beruf.
Es ist wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, welche Medieninhalte mich süchtig machen, um diese gezielt zu reglementieren und wieder Kontrolle über das eigene Nutzungsverhalten zu erlangen.
Zusätzlich ist auch die Suche nach Alternativen wichtig, da durch die reduzierte Nutzung der digitalen Medien mehr Zeit für andere reale Lebensinhalte geschaffen wird.
Zentral in diesem Prozess ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Nutzungsverhalten als auch ein achtsamer Umgang mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen.

Regeln müssen klar kommuniziert und für alle Familienmitglieder eindeutig sein. Zusätzlich ist sich die Frage zu stellen, welche Regeln sinnvoll und angemessen sind und welche Konsequenzen bei einer Nichteinhaltung eintreten.
Hierzu empfiehlt es sich, gemeinsam ein Regelwerk für digitale Medien aufzusetzen, in welchem die Regeln als auch die Konsequenzen bei Nichteinhaltung verständlich festgelegt sind.
Zusätzlich ist es zentral, dass die Einhaltung der Regeln von allen Erziehungsberechtigen gleichermaßen eingefordert werden.

Bei der Erstellung eines Regelwerkes kann die Internetseite des Mediennutzungsvertrags hilfreich sein: www.mediennutzungsvertrag.de

Ein Mediennutzungsvertag ist ein Online-Tool, bei welchem ein Vertrag aufgesetzt werden kann, welcher die Medienregeln in der Familie umfasst. Beispielsweise die Nutzungszeiten während den Mahlzeiten oder die Bildschirmzeit am Tag.
In dem Online-Tool können Sie aus verschiedenen Vorschlägen für Medienregeln auswählen, aber auch eigene Regeln hinzufügen.
Im Mediennutzungsvertrag sind sowohl die Regeln als auch die Konsequenzen beim Nichteinhalten der Regeln klar, transparent und verständlich für alle Familienmitglieder formuliert. Somit herrscht für alle Klarheit und es können Konflikte vermieden werden.
Der Mediennutzungsvertrag sollte in der Familie gemeinsam mit den Kindern erarbeitet und in regelmäßigen Abständen überarbeitet werden.
Er kann auch lediglich zur Orientierung dienen und handschriftlich oder in anderer Form erstellt werden.

Mediennutzungsvertrag: www.mediennutzungsvertrag.de

Eine übermäßige Nutzungsdauer, bedeutet nicht gleich das Vorliegen einer Abhängigkeit. Zur Diagnose einer Abhängigkeit gibt es gemäß dem ICD-11 insgesamt drei Kriterien.
Liegen diese Kriterien und eine erhebliche Beeinflussung der persönlichen Lebensführung mindestens ein Jahr vor könnte eine Diagnose gestellt werden:

  • Kontrollverlust über das Konsumverhalten: Der Spielende selbst hat keine Kontrolle mehr über das eigene Nutzungsverhalten, auch nicht wenn wichtige Termine oder Verabredungen mit Freunden anstehen
  • Interessenverlust: Der Medienkonsum rückt in den Vordergrund, andere Lebensbereiche wie beispielsweise die Familie, Freunde, Schule, Beruf und Hobbys geraten in den Hintergrund
  • Fortsetzen des Konsums trotz negativer Konsequenzen: Das Medienkonsumverhalten hat bereits für negative Folgen im Leben des Betroffenen gesorgt, beispielsweise der Verlust von Freundschaften, ein Schulverweis, der Verlust der Arbeitsstelle oder wiederkehrende Konflikte in der Familie. Trotz dieser Konsequenzen kann der Betroffene nicht aufhören zu konsumieren.

Quelle:
Klicksafe (2022): Sucht und Abhängigkeit – Ab wann besteht eine Computerabhängigkeit? (https://www.klicksafe.de/digitale-spiele/sucht-abhaengigkeit; Zugriff: 26.07.2022)

Ja, gibt es! Zu diesem Thema haben der Spieleratgeber NRW und KlickSafe ein Repertoire an Handlungsempfehlungen und Tipps für Familien zusammengestellt. Diese finden Sie unter https://www.spieleratgeber-nrw.de/10-Tipps-Familie.4592.de.1.html.

Zusätzlich hat das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg einen Ratgeber für Eltern herausgebracht, welcher Tipps und Informationen rund um die Thematik digitale Medien und Kinder umfasst.
Der Ratgeber ist kostenlos als Ebook aufrufbar unter: https://www.lmz-bw.de/landesmedienzentrum/ueber-uns/aktuelle-publikationen/medien-aber-sicher/

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Bildung empfiehlt im Alter von 0 bis 3 Jahren keine Nutzung von Bildschirmmedien (vgl. BZgA 2019). Für Kinder unter 3 Jahren sind reale Sinneserfahrungen (z.B. sehen, hören, tasten, riechen) von zentraler Bedeutung für eine gesunde Entwicklung. Häufig können digitale Inhalte auch noch nicht ausreichend verarbeitet werden. Von einer Nutzung von digitalen Medien im Kleinstkindalter ist aus diesem Grund abzuraten.

Für Kinder ab 4 Jahren formulierte der Spieleratgeber NRW folgende Richtwerte:
„Zur Orientierung können folgende Zeitvorgaben hilfreich sein:

  • 4-6 Jahre: ca. 20 bis 30 Minuten pro Tag in Begleitung der Eltern
  • 7-10 Jahre: ca. 45 Minuten pro Tag
  • 11-13 Jahre: ca. 60 Minuten pro Tag
  • Ab 14 Jahren: Für ältere Heranwachsende eignet sich in der Regel ein gemeinsam vereinbartes Medienbudget pro Woche viel eher als eine tägliche Höchstgrenze.

Diese Angaben können lediglich als grobe Richtwerte verstanden werden, bei denen stets auch der individuelle Entwicklungsstand des Kindes oder des Jugendlichen berücksichtigt werden sollte. Ebenso wichtig ich das Verstehen der zeitlichen Strukturen von den momentan angesagten Computerspielen. So erfordern manche Angebote kurze, dafür häufigere, über den Tag verteilte Phasen. Bei Spielen im sozialen Verbund gehen Spieler, ähnlich wie bei einer Fußball-Partie auf dem Bolzplatz, eine gewisse kollegiale Verpflichtung ein. Hieran wird deutlich, dass, ein minutiöses Tageskonto sich nicht an den Mediengewohnheiten vieler Jugendlicher orientieren. Ein wöchentliches Zeitbudget kann zudem Spieler langfristig dabei unterstützen, ihre Gewohnheiten und Spielmotivation zu hinterfragen.“ (Spielratgeber NRW o.D.)

Quellen:
Spieleratgeber NRW (o.D.): 10 Tipps für Familien (https://www.spieleratgeber-nrw.de/10-Tipps-Familie.4592.de.1.html; Zugriff: 06.07.2022)

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA (2019): Digitale Medien mit Augenmaß nutzen. BZgA unterstützt Familien mit Empfehlungen zum digitalen Medienkonsum (https://www.bzga.de/aktuelles/2019-12-03-digitale-medien-mit-augenmass-nutzen/; Zugriff: 27.07.2022)

Hierfür gibt es keine pauschale Antwort, da jeder Mensch andere Wünsche und Bedürfnisse hat.
Ist man sich in diesem Bereich unsicher empfiehlt es sich eine Beratungsstelle aufzusuchen, dort wirst du durch ausgebildete Fachleute beraten.
Bei der Suche nach einer Beratungsstelle kann dich unsere Hilfedatenbank unterstützen.

Schlafhygiene ist die Bezeichnung für Gewohnheiten und Verhaltensweisen, welche sich positiv auf einen erholsamen Schlaf auswirken können.

Hierbei spielen auch digitale Medien eine wichtige Rolle:
Geräte mit LED-Beleuchteten Bildschirmen enthalten einen hohen Blaulichtanteil, welcher dazu führen kann, dass bei abendlicher Nutzung das Gefühl von Müdigkeit ausbleibt. Bei vielen digitalen Geräten gibt es einstellbare Filter, um dies zu vermeiden.

Additiv können digitale Geräte dafür sorgen, dass man durch ein spannendes Videospiel, interessante Nachrichten oder dem chatten mit Freunden schnell die Zeit aus den Augen verliert und das eigene Bedürfnis nach Schlaf und Erholung aufschiebt. Hierbei spielt auch die „Fear of missing out“ (FOMO) eine bedeutsame Rolle, da durch die Angst etwas zu verpassen möglicherweise länger konsumiert wird als ursprünglich geplant.

Für einen erholsamen Schlaf empfehlen Experten eine Stunde vor dem Schlafengehen auf den Konsum von digitalen Medien zu verzichten und das Smartphone nicht im Schlafzimmer zu nutzen (vgl. Jäger 2020).

Es ist ratsam sich mit den eigenen Nutzungszeiten und den Gewohnheiten auseinanderzusetzen und diese ggf. zu verändern, um sich selbst ausreichend Zeit für Erholung und Schlaf zu ermöglichen.

Quelle:
Jäger, Silke (2020): Digitale Medien und ihr Einfluss auf die Schlafqualität. Gesundes Schlafen (https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/schlafen/schlafqualitaet-digitale-medien-1056086; Zugriff: 28.07.2022)

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